14K3-Marsch

RK Ortenburg marschiert zum Gedenken an das Karfreitagsgefecht
14K3-Marsch erinnert an drei gefallene Soldaten vom 02.04.2010

Der K3 Marsch ist mittlerweile unter den Soldaten und Reservisten ein bekannter und traditioneller Marsch der durch das Veteranennetzwerk „NATOVET“ und dem bekannten Shop „Café Viereck“ 2020 erstmalig als „10K3“ privat initiiert wurde in Gedenken an das sogenannte Karfreitagsgefecht 2010.



Die Reservistenkameradschaft (RK) Ortenburg trägt und unterstützt diese neue Tradition mit und beteiligt sich jedes Jahr an diesem Gedenkmarsch. Bei dem Deutschlandweiten neuen Traditions-Marsch geht es um das gemeinschaftliche Erlebnis, das Gedenken und das Sammeln von Spendengeldern für soziale Zwecke der Soldaten-, Veteranen- und Reservistenhilfe. Seit dem ersten Gedenkmarsch 2020 können Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit entsprechenden Patches zeigen, dass sie sich am Gedenken beteiligen. In diesem Jahr liegt das Karfreitagsgefecht vierzehn Jahre zurück – daher die 14 im Patch. Das K steht für Karfreitag und die rote Drei steht für die drei gefallenen Soldaten. Und da das Gefecht nun seit vierzehn Jahren zur Geschichte der Bundeswehr gehört, fand der Marsch über eine Distanz von 14 Kilometern statt. Der Verkaufserlös der Patches wird dieses Jahr an den Verein „Angriff auf die Seele e.V.“ gespendet. Der Verein bietet psychosoziale Hilfe für Angehörige der Bundeswehr an. Dieser neue Gedenkmarsch wird mittlerweile auch weltweit durch unsere Soldaten und Soldatinnen in den Auslandseinsätzen durchgeführt, so dass letztes Jahr ein Gesamtanzahl von 9.969 Teilnehmern registriert werden konnte. 2024 wollen alle Beteiligte die Grenze von 10.000 Teilnehmern überschreiten.

Am 23. März morgens trafen sich die Reservisten und Reservistinnen in Ortenburg auf dem Volksfestplatz. Durch den Leitenden des Marsches, Oberstabsgefreiter d.R. Samereier Michael, erfolgte um 09:00 Uhr die Begrüßung und Einweisung in den Marsch. Bevor es jedoch auf den Marsch ging, wurden den drei gefallenen Kameraden gedacht und ein kurzer Einsatzbericht vom Tag des Gefechts, den 2. April 2010, vorgelesen. Dadurch konnte man sich nochmal vor Augen führen was unsere Soldaten und Soldatinnen an diesem Tag durchmachen mussten.




Im Anschluss startete der Marsch erstmal bei frühlingshaftem Wetter und führte über die Mooshammer Spange Richtung Freibad Unteriglbach. Über den Sportplatz Unteriglbach ging es weiter auf den neu gestalteten Wanderweg am Stausee Unteriglbach und vorbei an der Gemeindeverwaltung weiter nach Isarhofen. Das Wetter schlug nun um in bestes Grenadier-Regenwetter um. In Isarhofen wurde die Staatsstraße 2119 überquert nach Maierhof sowie im Anschluss weiter nach Söldenau auf den Radweg. Richtung Schloss Ortenburg ging es hoch und vorbei am Wildpark. Über Hinterhainberg und Ledererfeld ging es weiter auf den letzten Abschnitt des Marsches Richtung Marktplatz und wieder zurück ans Ziel Volksfestplatz. Am 14K3-Marsch haben insgesamt 12 Reservisten der RK Ortenburg, RK Aldersbach, RK Freyung, RK Gangkofen, RK Simbach am Inn, RK Rotthalmünster, RK Hauzenberg und RK Bad Griesbach im Rottal sowie 2 Zivilisten und ein aktiver Soldat teilgenommen.

Alle Marschteilnehmer waren vom Ablauf, der Strecke und der Organisation dieses Gedenkmarsches begeistert. Hier geht ein großer Dank an Oberstabsgefreiter d.R. Michael Samereier von der RK Ortenburg. Er hat als Leitender den Marsch geplant und organisiert. Es ist auch 2025 wieder geplant diesen Gedenkmarsch, dann als 15K3, durchzuführen. Unsere gefallenen Soldaten sollen nicht vergessen werden.
Was ist das Karfreitagsgefecht?

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Was ist das Karfreitagsgefecht?

Das Karfreitagsgefecht vom 2. April 2010 stellt eines der schwersten Feuergefechte in der Geschichte der Bundeswehr dar. Bei der Suche nach Sprengfallen gerät eine Patrouille der 1. Infanteriekompanie des Provincial Reconstruction Team Kunduz in Isa Kehl, Nordafghanistan in einen Hinterhalt der islamischen Terrorgruppe Taliban. Gegen 13 Uhr Ortszeit griffen etwa 80 Aufständische mit Handfeuer- und Panzerabwehrhandwaffen an.

Bei der Rettung eines verwundeten Kameraden wird im Feuergefecht Stabsgefreiter Robert Hartert schwer verwundet. Er erliegt später im Feldlazarett seinen Verletzungen. Bei dem Versuch aus dem Hinterhalt auszubrechen, gerät das geschützte Fahrzeug des Typs Dingo von Hauptfeldwebel Nils Bruns und Hauptgefreite Martin Augustyniak in eine Sprengfalle. Beide erliegen noch vor Ort ihren Verwundungen. Alle drei gefallenen waren Soldaten des Fallschirmjägerbataillons 373 aus Seedorf. Die eingeschlossene Einheit kämpfte mit weiteren acht Schwerverletzten ums Überleben.

Pilot Chief Warrant Officer 3 Jason La Cross von der United States Army wurde über Funk Zeuge des Gefechts. Er wollte den Deutschen Kameraden unbedingt helfen und bat seinen Vorgesetzten um Erlaubnis mit seinem Team zur Unterstützung und Rettung eingreifen zu dürfen. Kurz darauf startet er seinen Rettungshubschrauber. In der Luft erhielt er über Funk dann doch den Befehl zur Umkehr, da sich die Lage vor Ort verschlechterte. Pilot La Cross landet trotzdem mit seinen zwei Begleithubschraubern unter Beschuss in einer sog. „heißen“ Landezone, lädt Gefallene und Verwundete ein und fliegt sie ins Feldlazarett nach Kunduz aus.

Am Ende des Tages waren die Hubschrauber der United States Army achtmal gelandet, um insgesamt zehn verwundete deutsche Soldaten auszufliegen. Das Gefecht dauerte fast neun Stunden.


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