13K3-MARSCH

 RK Ortenburg marschiert zum Gedenken an das Karfreitagsgefecht
13K3-Marsch erinnert an drei gefallene Soldaten

Die Reservistenkameradschaft Ortenburg beteiligte sich erstmalig an dem durch das Veteranennetzwerk „NATOVET“ und dem bekannten Shop „Café Viereck“ privat initiierten Marsch „13K3“ in Gedenken an das sogenannte Karfreitagsgefecht 2010. Bei dem deutschlandweiten neuen Traditions-Marsch geht es um das gemeinschaftliche Erlebnis, das Gedenken und das Sammeln von Spendengeldern für soziale Zwecke der Soldaten-, Veteranen- und Reservistenhilfe. Seit dem ersten Gedenkmarsch 2020 können Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit entsprechenden Patches zeigen, dass sie sich am Gedenken beteiligen. In diesem Jahr liegt das Karfreitagsgefecht dreizehn Jahre zurück – daher die 13 im Patch. Das K steht für Karfreitag und die rote Drei steht für die drei gefallenen Soldaten. Und da das Gefecht nun seit dreizehn Jahren zur Geschichte der Bundeswehr gehört, fand der Marsch über eine Distanz von 13 Kilometern statt. Der Verkaufserlös der Patches wird dieses Jahr an die Deutsche Härtefallstiftung der Bundeswehr gespendet. Mit der Deutschen Härtefallstiftung ist es möglich, durch möglichst schnelle unbürokratische Hilfe Soldaten und Soldatinnen Unterstützung zukommen zu lassen, die durch dienstliche oder private Umstände in Not geraten sind.


Am 2. April trafen sich die Reservisten und Reservistinnen morgens in Ortenburg auf dem Volksfestplatz. Am eingerichteten Meldekopf registrierten sich alle Teilnehmer. Um 09:00 Uhr erfolgte durch den Leitenden des Marsches Oberstabsgefreiter d.R. Samereier Michael die Begrüßung und Einweisung in den Marsch. Bevor es auf den Marsch ging wurden den drei gefallenen Kameraden gedacht und ein kurzer Einsatzbericht vom Tag des Gefechts, den 2. April 2010, vorgelesen. Dadurch konnte man sich nochmal vor Augen führen was unsere Soldaten und Soldatinnen an diesem Tag durchmachen mussten.

Im Anschluss startete der Marsch bei bestem „Grenadier-Wetter“ (es regnete) und führte erstmal über die Mooshammer Spange Richtung Freibad Unteriglbach. Über den neu gestalteten Wanderweg am Stausee Unteriglbach ging es vorbei an der Gemeindeverwaltung weiter nach Buch. Über die Brücke bei Buch wurde die Staatsstraße 2119 gequert weiter nach Söldenau auf den Radweg und hoch Richtung Schloss Ortenburg. Vorbei am Wildpark über Hinterhainberg ging es nach Steinkirchen. Weiter ging es auf den letzten Abschnitt des Marsches Richtung Marktplatz und wieder zurück ans Ziel Volksfestplatz. Am 13K3-Marsch haben teilgenommen Oberstabsgefreiter d.R. Samereier Michael, Stabsgefreiter d.R. Fischerauer Franz, Obergefreiter d.R. Füreder Jörg, Förderin Burba Heidi, Förderin Koch Josefine (alle RK Ortenburg), Obergefreiter d.R. Knödl Thomas, Förderer Knödl Josef (RK Aldersbach), Oberfeldwebel d.R. Roßmeissl Peter (RK Farchant), Unteroffizier d.R. Degenhart Ludwig (RK Freyung), Oberstabsfeldwebel d.R. Fußeder Hans (RK Gangkofen) und Förderin Casper Claudia (RK Rottau/Pocking-Land). Alle Marschteilnehmer waren vom Ablauf, der Strecke und der Organisation dieses Gedenkmarsches begeistert. Hier geht ein großer Dank an Oberstabsgefreiter d.R. Michael Samereier von der RK Ortenburg. Er hat als Leitender den Marsch geplant und organisiert.

Es ist geplant auch 2024 diesen Gedenkmarsch, dann 14K3, wieder durchzuführen. Unsere gefallenen Soldaten sollen nicht vergessen werden.


Was ist das Karfreitagsgefecht?
Das Karfreitagsgefecht vom 2. April 2010 stellt eines der schwersten Feuergefechte in der Geschichte der Bundeswehr dar. Bei der Suche nach Sprengfallen gerät eine Patrouille der 1. Infanteriekompanie des Provincial Reconstruction Team Kunduz in Isa Kehl, Nordafghanistan in einen Hinterhalt der islamischen Terrorgruppe Taliban. Gegen 13 Uhr Ortszeit griffen etwa 80 Aufständische mit Handfeuer- und Panzerabwehrhandwaffen an. Bei der Rettung eines verwundeten Kameraden wird im Feuergefecht Stabsgefreiter Robert Hartert schwer verwundet. Er erliegt später im Feldlazarett seinen Verletzungen. Bei dem Versuch aus dem Hinterhalt auszubrechen, gerät das geschütztes Fahrzeug des Typs Dingo von Hauptfeldwebel Nils Bruns und Hauptgefreite Martin Augustyniak in eine Sprengfalle. Beide erliegen noch vor Ort ihren Verwundungen. Alle drei gefallenen waren Soldaten des Fallschirmjägerbataillons 373 aus Seedorf. Die eingeschlossene Einheit kämpfte mit weiteren acht Schwerverletzten ums Überleben. Pilot Chief Warrant Officer 3 Jason La Cross von der United States Army wurde über Funk Zeuge des Gefechts. Er wollte den Deutschen Kameraden unbedingt helfen und bat seinen Vorgesetzten um Erlaubnis mit seinem Team zur Unterstützung und Rettung eingreifen zu dürfen. Kurz darauf startet er seinen Rettungshubschrauber. In der Luft erhielt er über Funk dann doch den Befehl zur Umkehr, da sich die Lage vor Ort verschlechterte. Pilot La Cross landet trotzdem mit seinen zwei Begleithubschraubern unter Beschuss in einer sog. „heißen“ Landezone, lädt Gefallene und Verwundete ein und fliegt sie ins Feldlazarett nach Kunduz aus. Am Ende des Tages waren die Hubschrauber der United States Army achtmal gelandet, um insgesamt zehn verwundete deutsche Soldaten auszufliegen. Das Gefecht dauerte fast neun Stunden.

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